Frauentagsfrühschoppen des CDU-Gemeindeverbandes Algermissen zum Thema Nachhaltigkeit im Alltag kam bei Besucherinnen und Gästen gut an
Anlässlich des Internationalen Frauentages hatten die Frauen des CDU-Gemeindeverbandes Algermissen zu einem Frühschoppen in Lühnde eingeladen. „Eine Veranstaltung zum Internationalen Frauentag findet bereits zum dritten Mal statt“ so Marianne Seifert, Vorsitzende des Gemeindeverbandes. In diesem Jahr stand der Frühschoppen ganz im Zeichen von Umweltschutz und gelebter Nachhaltigkeit.
„Es freut mich ganz besonders, dass wir drei Frauen als Gastrednerinnen gewinnen konnten, denen das Thema Umwelt, Nachhaltigkeit und Artenvielfalt besonders am Herzen liegt.“ so die Vorsitzende und begrüßte Madeleine Holzinger, Mitglied der Arbeitsgruppe im CDU-Kreisverband Hildesheim, Sonja Hahn von der Klimaschutzgruppe Algermissen und Heike Klein, Imkerin aus Algermissen.
Madeleine Holziger ist in einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Region Hildesheim aufgewachsen. Als gelernte Hotelfachfrau hat sie ihren Fokus auf Nachhaltigkeit und ökologische Vorgehensweisen, vor allem im Reinigungsbereich, gelegt. Besonders spannend war es für die Teilnehmerinnen, als sie anhand der mitgebrachten Exponate veranschaulichte, welche Möglichkeiten und Alternativen es zu den im Handel zur Verfügung stehenden Kosmetik- und Reinigungsmitteln gibt. Und das muss nicht teurer sein. Inspiration findet sie in Büchern, experimentiert mit natürlichen Ölen und Essenzen gern selben. Sicher muss man anfangs mehr Zeit in das Projekt „Selbermachen“ stecken, aber inzwischen gibt es laut Madeleine Holzinger bei uns im Landkreis ein gutes Zutatenangebot in Bioläden, bei Imkern oder im „Unverpackt Laden“ in Hildesheim. Es kann ein erster Schritt sein, Dinge bewusst zu hinterfragen, ein Teesieb, statt Teebeutel zu benützen, Mehrweg- statt Einwegflaschen zu favorisieren, bewusst regional und saisonal einzukaufen, oder sich zum Beispiel einen wöchentlichen Speiseplan zu erstellen. Mit so einer guten vorausschauenden Planung landen bei Madeleine Holzinger keine Lebensmittel oder Speisereste im Abfall.
Als Sonja Hahn 2019 beschloss, „sich mal zusammen zu tun, um über Klimaschutz in der Gemeinde Algermissen zu reden“ stieß sie auf großes Interesse. Ziel der Klimaschutzgruppe ist es unter anderen, den Bürgerinnen und Bürgern die Dringlichkeit des Handelns bewusst zu machen.
„Es ist wichtig, sich zu vernetzen und über diese Kontakte die verschiedensten Projekte zu etablieren.“ berichtet Sonja Hahn. So zählen Information zu den Themen rund um den Klimaschutz ebenso zu den Schwerpunkten ihrer Arbeit, wie Bürger und Bürgerinnen zu ermutigen, eigene Projekte und Ideen einzubringen. Sie berichtet darüber, dass die Veranstaltungen der Klimaschutzgruppe in der Gemeinde auf reges Interesse stoßen, dass es aktuell unter anderem ein Projekt „Plastikfasten“ gibt und mit einer eigenen Mannschaft „Klimaschutzgruppe Algermissen“ am Stadtradeln 2020 anzutreten. Klimaschutz ist „Kein Hobby mehr – sondern Priorität.“
Einem anderen Thema hat sich die Algermissener Heike Klein verschrieben – der Imkerei. Für sie waren die dramatischen Berichterstattungen zum Insektensterben ein Weckruf. Sie hatte viele nützliche Hinweise und Tipps für die Frauengruppe im Gepäck. „In Niedersachsen sind 46% der heimischen Insekten und 60% des Wildbienenbestandes gefährdet. Um die Honigbienen kümmern wir Imker uns, schützen wir alle gemeinsam mit wenigen Veränderungen den Bestand unserer heimischen Insektenwelt“ appelliert Heike Klein. Da reicht es nicht, sich ein Insektenhotel oder eine Dose Blühwiesensamen aus dem Baumarkt zu beschaffen. Oft sind die Insektenhotels Massenware, die den Insekten (z.B. Verletzung der empfindlichen Flügel) wegen der unsachgemäßen Verarbeitung eher schaden, als helfen. „Wenn wir nur wenig kleine Veränderungen zulassen- z. B. im Garten ein Teilstück brach liegen lassen, Steinhaufen, Totholz, Laub als Rückzugsorte anbieten, Brennnesseln nicht als Unkraut, sondern Insektennahrung betrachten, heimische Gehölze anpflanzen, dann ist dies ein erster Schritt in die richtige Richtung.“ so Heike Klein. In ihrem Garten gibt es jedenfalls noch viel zu tun. Ihr ist es wichtig, miteinander zu reden, statt übereinander und: „Haben Sie alle den Mut, einen Löwenzahn stehen zu lassen, unsere heimische Insektenwelt wird es und danken.“
Anschließend erfolgte eine rege Diskussion, viele wertvolle Tipps und Anregungen konnten die Frauen mitnehmen. „Besonders sympathisch fand ich, dass alle drei Rednerinnen nicht den Zeigefinger erhoben haben, sondern sich einig waren, dass jeder Einzelne von uns täglich seinen Teil für den Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Erhalt unser heimischen Insektenwelt beitragen kann.“ So eine Besucherin. Und da sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei allen bedanken, die zum Gelingen des Frühschoppen beigetragen haben. Ganz besonders bei Claudia Köhler von Köhlers Hof Algermissen, die uns das regionale Gemüse für unsere veganen Dips zur Verfügung gestellt hat.
„Du musst der Wandel sein, den Du in der Welt sehen möchtest.“ (Mahatma Gandhi) – also lasst uns anfangen, es ist höchste Zeit.
Text/Bild: Petra Schröter